„Scherben bringen Glück“, sagte der Elefant, als er den Porzellanladen verliess.
Markus M. Ronner
Nach drei Wochen Reise entlang der wunderschönen Küste Südafrikas zog es uns nun ins Landesinnere. Zuerst stand der Besuch im Addo Elephant National Park auf dem Programm, wo wir die Dickhäuter und viele andere Tiere in freier Wildbahn beobachten konnten. Im weitaus weniger bekannten Mountain Zebra National Park haben wir dann nicht nur Zebras, sondern auch viele Antilopenarten angetroffen.
Addo Elephant National Park
Der Addo Elephant National Park ist mit einer Fläche von 1’640 km2 (entspricht ungefähr der Fläche des Kantons Zürich) der drittgrösste Nationalpark Südafrikas. Er wurde 1931 zum Schutze der elf in der Umgebung verbleibendenden Elefanten gegründet. Alle anderen Elefanten waren vorgängig von Farmern und Wilderern erschossen worden. Heute leben wieder über 700 Elefanten und viele andere Wildtiere im Park.
Die Anfangsjahre des Parkes waren schwierig, da die Elefantenherde aufgrund der jahrelangen Jagd sehr aggressiv war. Die errichteten Zäune hielten den Elefanten nicht stand und die Herde verwüstete immer wieder umliegende Farmen und bedrohte so auch die Menschen. Erst 1954 wurde ein elefantensicherer Zaun gebaut, so dass endlich Ruhe und Sicherheit einkehrte. Wenig später wurden die ersten Elefantenkälber geboren und der Bestand erholte sich bis 1989 auf 100 und bis heute auf über 700 Tiere.
Der Park lässt sich sehr gut mit dem eigenen Mietauto erkunden. Es gibt einige geteerte und viele Schotterstrassen, die für die Tierbeobachtung befahren werden können. Wir waren gespannt, ob wir überhaupt Elefanten sehen würden, denn links und rechts der Strasse waren hohe Sträucher und Büsche. Und plötzlich erblickten wir den ersten Elefanten am Strassenrand, ein grossartiger Moment. Danach waren wir überwältigt, wie viele Tiere wir aus nächster Nähe beobachten konnten. Uns wurde dann zwischendurch auch ein bisschen mulmig in der Magengegend, wenn ein riesiger Elefantenbulle neben unserem Auto vorbei lief und wir auf Bauchhöhe sassen.
Zahlen und Fakten
Am späten Nachmittag machten wir eine geführte Safari in einem offen Jeep. Unser Guide war ein wandelndes Lexikon und hat alle Zahlen und Fakten über Elefanten zum Besten gegeben.
Hier ein kleiner Auszug: Elefanten trinken 100 bis 200 Liter Wasser pro Tag, alleine ihr Rüssel fasst 5 – 15 Liter. Weiter essen sie 100 – 200 kg Blätter und Gräser pro Tag, was rund 18 – 19 Stunden dauert. Die restliche Zeit wird geschlafen, erwachsene Elefanten tun dies stehend. Ein durchschnittlicher, erwachsener Elefantenbulle wiegt 5’000 bis 6’000 kg und kann 4 m gross werden. Sein Herz wiegt 27 kg. Die Tragzeit der Elefantenkühe beträgt 22 Monate.
Der enorme tägliche Nahrungskonsum hat auch Auswirkungen auf die Zähne. Während seines Lebens hat ein Elefant sechs Zahnsets zur Verfügung. Sind die letzten Zähne durchgekaut, wird die Nahrungsaufnahme schwierig und die Elefanten suchen Orte mit zarteren Pflanzen auf. Schliesslich verhungern die Dickhäuter dann dort mit 55 bis 65 Jahren, obwohl sie eigentlich länger leben könnten (und in Zoos auch tuen) und es entstehen über Jahrzehnte sogenannte Elefantenfriedhöfe.
Der Mistkäfer
Beim Parkeingang wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass wir auf keinen Fall über den Elefantenmist auf der Strasse fahren dürfen, der dann auch reichlich vorhanden war. Grund dafür ist, dass der bis zu drei Zentimeter lange Mistkäfer (richtiger Name „Heiliger Pillendreher“ oder „flightless dung beetle“), der den Elefantenmist verwertet, auf dem Mist sitzt und nicht überfahren werden darf. Leider ist er sehr selten geworden und in manchen Gebieten vom Aussterben bedroht. Dies vor allem, weil er flugunfähig ist und die Gebiete, wo es Elefanten und andere grosse Pflanzenfresser gibt, nicht zusammenhängend sind. Der Käfer formt recht grosse Mistkugeln, die er dann wegrollt.
Mountain Zebra National Park
Mit vielen Eindrücken von den grauen Riesen im Gepäck fuhren wir bei regnerischem Wetter weiter nach Summerset East. Dies ist eine Kleinstadt im „Karoo“ genannten Hinterland, die gemäss Reiseführern einige historische Gebäude hat. Unser Bed & Breakfast war in einem wunderschönen, alten Herrenhaus, die Stadt selbst war jedoch nichts besonderes.
Am nächsten Morgen war das Wetter deutlich freundlicher, perfekt für einen Besuch des Mountain Zebra National Parks. Dieser Park wurde 1937 zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Kap-Bergzebra gegründet. Die Population hat sich glücklicherweise über die Jahrzehnte gut erholt und regelmässig können Bergzebras in anderen Parks ausgesiedelt werden.
Die Lage des Parks in den Bergen ist wunderschön. Alleine die Kulisse ist eine Reise wert. Neben den Zebras gibt es im Park auch viele Antilopenarten, Büffel, Paviane und einige wenige Löwen und Geparde.
Nach dem Besuch im Park übernachteten wir in der nahegelegenen Kleinstadt Cradock. Eine nicht wirklich schönes Städtchen mit viel Lastwagendurchgangsverkehr und mehr Tankstellen als Restaurants.
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Sehr imposant diese gesichteten Tiere, und in ihrer Wildbahn auch viel schöner als in einem Zoo mit betoniertem Boden.
Es war sicher sehr schön den nahen Kontakt zu den Tieren zu geniessen, was ja nicht immer in jedem Nationalpark
möglich ist.
Ich wünsche euch noch eine schöne Ostern und weiterhin alles Gute auf der Weiterreise.
Mit lieben Grüssen
Peter
So schön die wilden Tiere so nah zu erleben. Das ist definitiv auch ein Wunsch von mir die life zu erleben. 🙂