Wer zu lange gegen Drachen kämpft, wird selbst zum Drachen.
August Strindberg, Totentanz
Auf der nächsten Etappe unserer Reise war viel Fahren angesagt. Wir durchquerten das Landesinnere von Südafrika und legten über 1500 km in einer Woche zurück. Dabei entdeckten wir wandernd die wunderschöne Landschaft entlang der Drachenberg-Steilkante, die sich über weite Teile des östlichen Südafrika erstreckt.
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Bloemfontein
Gleich nach dem Mountain Zebra National Park wollten wir in die gebirgigere Region an der Grenze zum Kleinstaat Lesotho fahren. Damit wir nicht zu lange Strecken auf einmal fahren mussten, legten wir einen Stopp in Bloemfontein ein. Die Stadt hat über 500’000 Einwohner und ist die judikative Hauptstadt Südafrikas, da hier das Oberste Gericht seinen Sitz hat. Die beiden anderen Hauptstädte sind Kapstadt als Sitz des Parlaments und Pretoria als Sitz der Regierung und des Präsidenten.
Wir hatten etwas mehr erwartet von diesem regionalem Zentrum, schon die Restaurantsuche war nicht so einfach. Auch Sehenswürdigkeiten fehlten. Zum Glück verbrachten wir hier nur einen Abend.
Golden Gate
Dafür wurden wir dann von unserem nächsten Stopp, dem Ort Clarens, entschädigt. Der bisher schönste Ort, den wir im Landesinneren besucht haben, liegt direkt an der Flanke der Drakensberge und neben dem Golden Gate National Park. Sehr grün, ruhig und mit einem schönen Platz in der Dorfmitte, liess sich hier die Zeit gut vertreiben.
Der Ort ist nach dem gleichnamigen (aber französisch ausgesprochenen) Ort in der Schweiz bei Montreux benannt. Paul Kruger (auch Namensgeber des Kruger National Parks) verbrachte im schweizerischen Clarens seine letzten Lebensjahre, als er nach dem Sieg der Briten über die Buren Südafrika verliess. Da er in frühen Jahren dort in der Region für die Buren einen Krieg gegen ein einheimisches Volk gewann, wurde er in dieser Weise geehrt.
Auf der Weiterfahrt durchquerten wir dann den Golden Gate National Park. Am Abend leuchten die Berge im Sonnenuntergang golden, deswegen der Name. Hier machten wir eine Kombination mehrerer kleinerer Wanderungen und konnten tolle Ausblicke und imposante Schluchten bewundern.
Das Amphitheater
Der Royal-Natal-Nationalpark bot uns als nächster Halt ein spektakuläres Panorama. Die Bergkette formt hier einen riesigen Halbkreis, der Amphitheater genannt wird. Die Felswand ist eine grössten der Welt und erstreckt sich über 5 km mit einer Höhe der Wände von durchschnittlich 1200 m.
Wir hatten einen Unterkunft direkt im Nationalpark. Ein unverhofftes Upgrade bescherrte uns dann einen kleinen Bungalow mit einer Terrasse mit tollem Blick auf das ganze Amphitheater.
Als Wanderung wählten wir den Policeman’s Helmet aus, der so heisst, weil er an den Helm eines englischen Polizisten erinnert. Wir wanderten komplett alleine durch recht dichtes Gebüsch und konnten dann die beeindruckende Aussicht geniessen.
Dullstroom
Ein sonniger Zwischenstopp war Dullstroom, wo wir zufällig ein tolles Restaurant mit Seeblick fanden und dann auch gleich einen Fisch aus dem See verspeisten.
Panorama Route
Etwas länger blieben wir dann in Graskop als Ausgangspunkt für weitere Felswand-Entdeckungen an der sogenannten Panorama Route. Ein absolutes Highlight ist der Blyde River Canyon. Die riesige Schlucht ist 26 km lang und bietet beeindruckende Landschaftsformen und Farbkontraste aus Fels, Wald und Wasser.
Wir begaben uns auf eine Wanderung in die Schlucht hinab und sahen diese aus unterschiedlichsten Perspektiven.
Hier befanden wir uns ständig am Rand des sogenannten Highvelds, einem riesigem Hochplateau. Der Drakensberg Escarpment ist die Grenze zum Lowveld, einer eben so riesigen Tiefebene. Von allen unseren Stationen blickten wir auf die Ebene, wo unter anderem auch der Kruger Nationpark, unsere nächste Destination liegt.
Einmal übernachteten wir auch in der von Deutschen geführten Unterkunft „Zur alten Mine“. Hier hatten wir eines der besten (oder eher an die Heimat erinnernden) Frühstücke in Südafrika, da wir Wurst, Käse und viel gutes deutsches Brot und Gebäck bekamen.
Hazyview
Den Kruger Nationalpark als nächste Station hatten wir schon länger gebucht und da wir schneller vorangekommen sind als gedacht, hatten wir noch zwei Nächte übrig. Diese verbrachten wir in einem wunderschönen Bed & Breakfast in Hazyview gleich beim Eingang zum Kruger Nationalpark. Hier konnten wir bei endlich wieder richtig warmen Wetter (da wir jetzt im tieferen Lowveld waren) entspannen und den riesigen grünen Garten und den einladenden Pool geniessen.
Zum Haare schneiden gingen wir auch in Hazyview. Entgegen der Beteuerungen waren sie nicht ans Haare schneiden von Weissen gewohnt. Normal wird für die schwarzen Männer alles mit der Maschine erledigt. Mit ihrer Spielzeugschere konnten sie nicht umgehen und wir mussten uns dann im Hotel gegenseitig mit der Nagelschere nachschneiden.
Vielen Dank für die tollen Eindrücke!!
Wieder wunderbare Bilder und eine beindruckende Landschaft. Und das Haarschneiden war sicher eine lustige Erfahrung. 🙂
Schöne Natur! Schöne Berge! Wie immer bekomme ich gleich Lust aufs Wandern 🙂
Auf diesem Abschnitt der Reise gab es viele wunderschöne Naturspektakel zu erleben, wie die imposante Echo Ravine Schlucht.
Wenn man bedenkt das eine Schlucht immer vom fliessendem Wasser geschaffen wurde gab es hier einmal mehr Wasser als jetzt. Fast nicht vorstellbar ist der Polizistenhelm wie der geschaffen wurde. Die Natur hat in dieser Gegend sehr imposante
Berge geschaffen die mit unserer Bergwelt nicht verglichen werden können und dass man da noch Sparläden antrifft, kann man fast nicht glauben. Viel Glück auf der Weiterreise, ich hätte da vielerorts ein bisschen ein komisches und ängstliches Gefühl. Auch die Erfahrung mit mit dem Haareschneiden war sicher ein tolles Erlebnis.
Mama Afrika – unglaublich beeindruckende Landschaften – coole Reise und wunderschöne Bilder – Fühlt euch umarmt