Gut zu reisen ist besser als anzukommen.
Buddha
Bangkok war die letzte Station unserer unvergesslichen Reise rund um den Globus. Ein Grossstadtdschungel voller Strassenküchen, knatternden Tuk-Tuks und geschäftigem Treiben in allen Varianten. Wir besuchten einmal mehr zwei wieder völlige verschiedene buddhistische Tempel, machten einen Thaikochkurs und liessen bei einem guten Drink die vielen Erlebnisse und Begegnungen der letzten neun Monate Revue passieren.
Auf nach Bangkok
Die knapp 400 km lange Strecke von Siem Reap nach Bangkok legten wir mit zwei Minibussen zurück. Mit dem Ersten ging es vom Hotel bis an die thailändische Grenze. Dort wechselten wir noch kurz die letzten kambodschanischen Riel in thailändische Baht, holten den Ausreisestempel und marschierten dann über den vermüllten Grenzfluss nach Thailand. Die Einreise verlief problemlos und als alle Reisenden von unserem Bus da waren, brausten wir schon über die hier nun gut ausgebaute Autobahn in Richtung Bangkok. Die letzte Meile war dann harzig, weil wir mitten im für Bangkok typischen Verkehrschaos landeten.
Buddhas in allen Variationen
Als ob wir in den letzten zwei Wochen noch nicht genug Tempel gesehen hätten, stand dies auch in Bangkok auf unserem Programm. Zuerst sahen wir den Tempel Wat Pho mit der bekannten liegenden Buddha-Statue und den vier von weit sichtbaren Chedis, den typischen, glockenförmigen Türme der buddhistischen Tempel in Thailand. Der Tempel war mit keinem der Angkor-Tempel vergleichbar, da dieser erst Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurde und vergleichsweise sehr modern ist.
Mit einer Fähre überquerten wir anschliessend den breiten Chao Phraya-Fluss, der sich gemächlich durch Bangkok windet. Passend zur Regenzeit war das Wasser braun und das Flussbett platschvoll. Auf der anderen Flussseite wartete der Tempel Wat Arun auf uns. Dieser Tempel ist für den rund 80 m hohen und mit chinesischem Porzellan und Muscheln verzierten Turm bekannt. Nach den anstrengenden Tempelbesichtigungen gönnten wir uns dann eine feine Tom Yam-Suppe in einem urchigen, lokalen Restaurant.
Die Thaiküche ist einfach ein Traum
Auch ein Kochkurs durfte natürlich in Bangkok nicht fehlen. Wir mögen die Thaiküche beide sehr, speziell die Curries. So meldeten wir uns für einen Nachmittagskurs bei der Bangkok Thai Cooking Academy an, um so ein Curry oder auch andere Speisen zu Hause dann vielleicht ein bisschen authentischer hinzubekommen. Nach einem kurzen Rundgang über den nahegelegenen Markt, wo allerdings nicht mehr viel los war, ging es bereits los. Wir konnten je fünf verschiedene Gerichte auswählen, die wir kochen wollten. Wie schon bei der balinesischen Küche braucht die Vorbereitung der Gewürzpasten und das Schneiden der Gemüse viel Zeit, das eigentliche Kochen im Wok war dann jeweils kurz und heftig.
Wir haben uns schon lange auf die thailändische Küche gefreut und haben uns die Mägen dann auch mit feinen Curries, Pad Thais und Suppen vollgeschlagen. Auch die exotischen Früchte wie Papaya, Drachenfrucht und Ananas, die wir in ganz Südostasien zum Frühstück bekommen haben, werden uns fehlen.
Zum Schluss unseres Aufenthats in Südostasien hatten wir dann auch endlich noch die Gelegenheit eine frische Durianfrucht zu probieren. Die Durianfrucht war für uns ein Mysterium. Sie ist gross, aussen stachelig, riecht anscheinend grässlich und wird doch von vielen vergöttert. Im öffentlichen Verkehr darf sie nicht mitgeführt werden, so haben wir in Singapur und in Bangkok in der U-Bahn Verbotsschilder gesehen. Auf der ganzen Reise in Indonesien haben wir es verpasst diese Stinkfrucht zu kosten. Entweder hätten wir gerade die ganze, bis zu 3 kg schwere Frucht kaufen müssen oder es war angeblich gerade nicht Saison. Bei den Essenständen im Iconsiam-Einkaufszentrum, das wirklich sehr schön gemacht ist, haben wir die letzte Chance beim Schopf gepackt und ein Stück Durian gekauft.
Dieses wurde ungefähr drei Mal in Folie und Plastik verpackt und dazu gab es auch noch Plastikhandschuhe, damit die Finger den wohl übel riechenden Gestank nicht annehmen. Wir haben uns dann an ein Tischchen gesetzt und wollten zur Tat schreiten. Aber Tom fragte sich, ob die Verpackung drinnen geöffnet werden kann und wir wegen des Gestanks nicht gerade vom Sicherheitsdienst abgeführt werden würden. Wir haben es dann gewagt und mit der Verköstigung begonnen. Fazit: Unsere Durian hat nicht wirklich stark gerochen. Der Geruch war gewöhnungsbedürftig, aber nicht so schlimm wie wir es erwartet hatten. David fand das weiche Fruchtfleisch nicht wirklich gut, Tom war recht begeistert und hat fast das ganze Stück gegessen.
Öffentlicher Verkehr in Bangkok
Bangkok kämpft schon seit Jahrzehnten mit einem riesigen Verkehrsproblem. Die Metropole mit über 10 Mio. Einwohnern hat notorisch verstopfte Verkehrsachsen, was wir auch sehr gut beobachten konnten. So ist eine Fahrt mit dem Taxi oder Tuk-Tuk oft sehr langwierig, da man im Stau kaum vorwärts kommt. Dasselbe gilt auch für die Busse, die im Vergleich zu den Busnetzen in Südamerika sehr alt und schlecht ausgebaut sind. Es gibt zwar einige Busspuren, aber diese werden auch von anderen Verkehrsteilnehmern genutzt… Wir fuhren deshalb wenn immer möglich mit der U-Bahn oder dem Skytrain. Erstaunlicherweise sind die beide Systeme nicht im selben Verbund, so dass jeweils separat bezahlt werden muss. Während wir für die U-Bahn bei der Schranke einfach mit der Kreditkarte kontaktlos bezahlen konnten, mussten wir beim Skytrain jeweils am Ticketautomat anstehen (die Schlangen waren vor allem am Morgen und Abend sehr lang) und mussten mit Bargeld eine einzelne Fahrt kaufen. Als Dank war es dann auch noch arktisch kalt im Skytrain. Obwohl U-Bahn und Skytrain laufend ausgebaut werden, gibt es noch viele Orte, die nicht gut erreichbar sind, es gibt also noch viel Potenzial für den öffentlichen Verkehr in Bangkok.
Chinatown und Kaosan Road
Bangkok hat ein riesiges Chinatown. Wir machten einen langen Spaziergang durch die engen Gassen mit tausenden von Geschäften, Verkaufsständen und Strassenküchen. Es gibt hier nichts, was nicht gekauft werden kann. Überall blinkt und leuchtet es und es türmen sich chinesischen Billigwaren. Zum Ende landeten wir bei der berühmt berüchtigten Kaosan Road, dem Backpackerzentrum von Thailand. Hier war um die Mittagszeit noch nicht viel los. Viele Touristen sassen noch beim Katerfrühstück oder gönnten sich schon wieder ein Bierchen. Wir machten Mittagspausen und probierten ein neues Curry.
Im Gegensatz zu den engen Gassen in Chinatown erlebten wir auch phantastische Rundblicke über die Stadt von einem der vielen Wolkenkratzer in Bangkok. Im Unterschied zu anderen Grossstädten gibt es nicht ein Geschäftviertel mit Hochhäusern, diese sind praktisch über das ganze Stadtgebiet verteilt.
Wir kommen heim
Bangkok war die letzte Station unserer langen Reise. Per Direktflug sind wir am 31. August wieder wohlbehalten in Zürich gelandet. Ein Beitrag fehlt aber noch…
Lieber Tom und lieber David, schön, dass ihr wohl behalten und sichtlich erholt wieder heimgekehrt seid! Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen… wahrlich wahr! Ich habe euern lebendig kommentierten Blog immer mit grossem Interesse gelesen und durfte so ein bisschen mitreisen. Lebt euch gut ein daheim (die Flip-Flops werden bei diesem Wetter wohl bald den normalen Schuhen weichen …), geniesst das feine Schweizer Brot und das nicht mehr so feuchtwarme Klima. Herzliche Grüsse, Anita
Durianfrucht – ach welch Glück für alle, dass es in Singapore und Bangkok in der ÖV verboten ist. Ich hatte das “Vergnügen” in Kambodscha in einem Klein-Bus neben einer Einheimischen mit einer Durian im Gepäck zu sitzen. Habe verschiedene Atemtechniken ausprobiert, damit es einigermassen erträglich war 😂
Nochmals herzlichen Dank, durfte ich an Eurer tollen Reise lesend dabei sein. Nun landet gut im kommenden Alltag und bewahrt Eure vielen Eindrücke für die kommende Zeit.
Sonnige Grüsse (momentan aus Spanien 😁)
Karin
Irgendeinmal kommt das Ende, auch wenn die Reise noch so lang war und die Freude ist umso grösser wieder Zuhause zu sein.
Bangkok ist schon eine beeindruckende Stadt , sei es die Grösse, der Riesen Verkehrsfluss der immer am Stehen ist und die hohe Bauten. Die Tempelanlage Wat Pho ist beeindruckend mit dem Riesen liegenden Buddhas. Aber auch die modernere Anlage
Wat Arun ist sehr sehenswert. Die fünf gekochten Gerichte sehen auf jeden Fall schmackhaft aus. und wie beschrieben waren sie das auch. Das historische Gebäude in Chinatown ist wunderschön und darf bestaunt werden. Das Bild Bangkok by night iässt nur erahnen wie gross die Stadt ist. Wieder Zuhause zu sein ist doch sehr schön. Danke für die spannenden Berichte.
Hallo Tom und David ,
hoffentlich seid ihr auch heute wieder gut in Zürich angekommen. Tolle Fotos auf eurer Website.
Kommt uns bald wieder besuchen. Wir freuen uns wenn ihr wiederkommt.
Liebe Grüße
Noah und Rebecca