Ein Paradies ist nur ein Paradies, wenn es die Menschen noch nicht entdeckt haben…
Für die Weihnachtsfeiertage hatten wir etwas besonderes geplant: Eine Karibiktour auf dem Katamaran „Santana“. Zuerst erkundeten wir die traumhaften San-Blas-Inseln und segelten dann über das offene Meer nach Cartagena in Kolumbien. Ein wahres Abenteuer.
Der Start war am 23. Dezember in Puerto Lindo an der karibischen Küste Panamas. Dort trafen wir in einem Restaurant unsere Reisegruppe für die nächsten fünf Tage und die beiden Kapitäne der Santana. Gisbert, der Besitzer der Santana, ist ursprünglich aus Deutschland und führt diese Touren seit mehr als 10 Jahren durch. José, der zweite Kapitän, stammt aus Kolumbien und ist seit drei Jahren auf der Santana. Wir waren total 17 Touristen an Bord, unter anderem aus den USA, Spanien, Niederlande, Grossbritannien, Finnland, Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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Nach dem Abendessen sind wir mit einem kleinen Boot zur Santana gefahren und haben unsere Kabinen bezogen. David und ich waren in einer winzigen Viererkabine vorne im Bug, zehn Personen haben in der Hauptkabine im Stil Massenlager geschlafen.
Die erste Nacht sind wir bereits in Richtung San-Blas-Inseln gefahren, was schon sehr gewöhnungsbedürftig war. Die Schaukeln der Wellen und die engen Platzverhältnisse in der Kabine haben uns zu schaffen gemacht. Am Morgen haben wir dann vor der Insel El Porvenir geankert, wo die Grenzstation von Panama war und wir die Ausreisestempel erhielten. Sehr idyllischer Arbeitsort für die Grenzbeamten, aber halt auch sehr abgelegen.
Leider fühlte sich David am Morgen vom 24. Dezember sehr schlecht und war fiebrig. Der wirklich ungünstigste Zeitpunkt um krank zu sein. Er hat sich dann mehr oder weniger den ganzen Tag hingelegt und konnte die traumhafte Landschaft leider nicht geniessen. Und es war wirklich paradiesisch: Lauter kleine Inseln mit Palmen, türkisem Wasser und Korallenriffen – wie man es zeichnen würde.
Die Reisegruppe war auch einfach toll. Wir haben alle aufeinander Rücksicht genommen und zusammen weit weg von unseren Lieben gefeiert. Nach dem feinen Abendessen (Poulet/Hühnchen mit Gemüse und Reis) fuhren wir weiter zu einer anderen Insel, wo wir dann für die Nacht ankerten, was doch deutlich angenehmer war.
Die Comarca Guna Yala
Die Inselgruppe San Blas gehört zum autonomen Gebiet „Comarca Guna Yala“, das von den rund 30´000 Angehörigen des Volkes der Kuna bewohnt wird. Die Comarca umfasst neben einem dünnen Küstenstreifen an der Karibik auch 365 Inseln des San-Blas-Archipels, von denen jedoch nur rund 50 dauerhaft bewohnt sind.
Die Kuna haben einen eigene Sprache und nur wenige sprechen Spanisch. Nach langem Kampf für ihre Rechte ist der Status der Kuna seit 1953 in einem Gesetz niedergeschrieben. Zweimal pro Jahr treffen sich die gewählten RepräsentantInnen der verschiedenen Inseln und Regionen zu einem Kongress, der höchsten politischen Institution der Kuna. Die Kuna leben vor allem von der Landwirtschaft (Bananen, Kokosnüsse, Mais, Zuckerrohr), der Fischerei, dem Tourismus und der Herstellung von Molas, der reich verzierten Textilien, welche die indigenen Frauen tragen.
Exotische Weihnachtstage
Am Weihnachtstag (25.12.) ging es David wieder deutlich besser und wir konnten zusammen den Tag geniessen. Schnorcheln beim Korallenriff vor der Inseln, die Insel erkunden, Chillen am Strand und Stand-Up-Paddling. Am frühen Nachmittag gab ein Christmas-BBQ auf der Insel. Generell hat uns unser Kapitän Gisbert immer wieder mit kulinarischen Leckerbissen überrascht. Man bedenke die Mini-Küche, in der er auch bei starkem Seegang, für knapp 20 Leute gekocht hat.
Am 26. Dezember fuhren wir zu einer letzten Insel vor der Überfahrt über das offene Meer nach Kolumbien. Es gab eine Party auf der Insel, wie immer mit tollem Sound von Jon, der früher als DJ aufgelegt hat. Danach haben wir noch ein letztes Mal für zwei Tage alle unter dem Schlauch geduscht, immer sparsam, da unser Wasservorrat sehr beschränkt war. Währenddessen hat die Besatzung das Schiff für die Überfahrt vorbereitet. Alle Badetücher und Kleidungsstücke mussten entweder verräumt oder angeknotet werden – der Seegang könnte recht stark sein.
Die Überfahrt nach Cartagena
Nachdem Gisbert das Segel gehisst hatte, segelten wir los. Da wir vor allem gegen den Wind segeln mussten, war das Segel nur auf Halbmast und hat die Motoren unterstützt. Trotz sehr guten Wetter war der Seegang stark und es hat uns in unserer Kabine recht durchgeschüttelt. Wir haben die Nacht jedoch mehr oder weniger durchgeschlafen. Gisbert hat angekündigt, dass die Überfahrt 36-40h dauern würde, das heisst, zwei Nächte und einen ganzen Tag. Der 27. Dezember war dann doch recht ruppig, so dass wir nicht viel tun konnten und uns alle mit dem beschränkten Platz an Bord arrangieren mussten. Die Stimmung war trotzdem sehr gut und alle nahmen auf jene Kollegen Rücksicht, denen der Seegang etwas mehr zusetzte (wo David, geschwächt von der Erkrankung, dazugehörte). Beim Abendessen hatte Tom dann auch einen kurzen Schwindelanfall, hat sich aber gleich wieder gebessert, als er sich hinlegte.
Nach einer recht guten Nacht erreichten wir am 28. Dezember um 11.30 Uhr nach rund 42 Stunden Fahrt Cartagena. Die Freude war riesig, endlich in Kolumbien. Die Skyline von Cartagena war beeindruckend, so viele Hochhäuser und eine riesige Hafenanlage für den Warenumschlag. Unsere Pässe wurden dann für die Immigration einem Agenten übergeben. Leider durften wir die Santana nicht verlassen, bis wir unsere Pässe mit den Einreisestempeln zurückerhielten. Wir wurden immer wieder vertröstet, bis dann um 17 Uhr endlich die Grenzbeamten aufs Schiff kamen und die letzten Formalitäten erledigt waren. Wir waren unglaublich froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.
Es war ein richtiges Abenteuer, diese Fahrt mit der Santana von Panama nach Kolumbien. Unsere Gruppe und die Crew waren unglaublich toll. Die ersten Tage auf den verschiedenen Inseln waren paradiesisch, die lange Überfahrt jedoch machte uns beiden zu schaffen. Enge Platzverhältnisse, der Seegang (hätte sicher schlimmer sein können) und dann noch das Ausharren auf dem Boot. Jetzt freuten wir uns unglaublich, Cartagena zu entdecken.
ig ha dr Reisebricht zwöi Mou gläse, so interessant isch dä gsi. Dir und ig hei e Stück vo üsere Wäut gseh, wo nume ganz weni Lüt dörfe erläbe. Häbets wyterhin guet.
Merci Annemarie! Die Insle si würklech rächt abgläge u drum o no sehr unberührt.
Ganz liebi Grüess id Schwiz👋🏻
Das klingt einerseits seeeeehr schön und auf diesen Inseln wäre ich jetzt auch sehr gerne. Hingegen bin ich froh, dass ihr die Überfahrt gemacht habt, nicht ich 😉
Hallo ihr beide so cool was ihr dörft erläbe. I bechume grad fern weh. Ig würd o gärn wider chli ga reise. Aber mega das i so darf mit üch uf reise cho. Freue mi uf di nächschte Brichte u Fotos isch mega interessant u lernrich. Ganz liebi Grüss Fränzi
Liebs Fränzi
Äs freut üs sehr, dass du üse Blog liesisch u virtuell mit üs reisisch! Mir si sehr dankbar, dass mir die Reis chöi mache.
Ganz liebi Grüess uf Leissige!
Euer Reisebericht ist wieder mal fantastisch. Unglaublich interessant und sehr lehrreich. Immer ein grosser Lichtblick während dieser grüsligen und stressigen Zeit hier daheim. Die Inseln würde ich auch sehr gerne besuchen, aber die Überfahrt…nein danke. Viel Spass in Kolumbien, bin schon gespannt.
Weihnachten der anderen Art 😉
Sehr cool 😉
hoffe für David dass ihr keine weiteren Bootsfahrten geplant habt ;p
Und bitte schickt Fotos von Haien :))
Viel Spaß noch Bussi
Alles liebi und gueti Euch beide fürs neue Johr!
Gniesseds witerhin und danke das mer so dörfed Teil ha a Euchere Reis!
Liebi Grüess usem stürmische Fricktal.
[…] Die kitschigsten InselnDie San-Blas-Inseln im Karibischen Meer vor der Küste Panamas. Glasklares, türkisblaues Wasser mit Korallen, weisser Sandstrand und Kokospalmen, sonst nichts. → Blogeintrag […]