Gross, grösser, Los Angeles

Ich bin ein Schauspieler, kein Star. Stars sind Leute, die in Hollywood wohnen und herzförmige Swimming Pools besitzen.

Al Pacino

Tapetenwechsel: Los Angeles. Ein Labyrinth von Freeways und Autokolonnen, eine Mischung aus frischer Meeresbrise und Smog sowie viel Glanz und Gloria. Wir haben in Hollywood vergeblich nach Stars Ausschau gehalten, sind zum Hollywood Sign gewandert, von Santa Monica nach Venice Beach spaziert und in Naples durch die Kanäle gepaddelt.

Der ikonische Hollywood-Schriftzug hoch über der Metropole.

Da es keine direkten Flüge von Johannesburg in die USA gab, sind wir über Amsterdam geflogen, wo wir einen Aufenthalt von knapp 24 Stunden hatten. Es war wunderschön, am Ostermontag entlang der Kanäle zu spazieren und die malerischen Häuserreihen zu bewundern. Der Kontrast war dann sehr gross, als wir am nächsten Tag über die nur scheinbar überdimensionierten Freeways von Los Angeles mit einem Uber zu unserem Hotel in Hollywood fuhren.

Los Angeles ist überwältigend gross, dies vor allem auch flächenmässig. Auf dem Stadtgebiet von Los Angeles wohnen rund 3.8 Mio. Einwohner, in der Metropolregion über 18.6 Mio. Die Stadt besteht aus vielen verschiedenen Zentren, die Fläche dazwischen ist mit Einfamilienhäusern, Industrie, Ölbohrfeldern, ein wenig grün und vielen Freeways vollständig ausgefüllt. Wir haben uns aber davon nicht einschüchtern lassen und haben viele berühmte Stadtteile und Sehenswürdigkeiten erkundet.

Hollywood & Co

Gleich am ersten Abend spazierten wir noch zum Walk of Fame und schnupperten ein bisschen Hollywood-Luft.

Das 1930 eröffnete Pantages Theatre, in welchem in den fünfziger Jahren die Oscars verliehen wurden.

Weiter stand auch eine Wanderung zum weltberühmten Hollywood Sign in den Hollywood Hills auf dem Programm. Dieser Schriftzug war eigentlich ursprünglich eine Werbung für eine neue Siedlung, bevor er zum Wahrzeichen von L.A. wurde. Wir wanderten direkt vom Hotel los. Zuerst durch ein sehr schönes, grünes Wohnquartier und dann über die relativ kargen Hügel rauf zum Schriftzug. Die Buchstaben sind riesig und von ganz oben hatten wir einen tollen Ausblick über das schier endlos scheinende Häusermeer.

Wanderung zum Hollywood Sign.

In West Hollywood gab es viele einladende Restaurants und Bars, so dass wir die Qual der Wahl hatten.

Unterwegs in West Hollywood.

Das Griffith Observatory liegt hoch über der Stadt und wurde 1935 eröffnet. In der Sternwarte gibt es viele interessante Ausstellungen und die Möglichkeit, selbst durch ein Teleskop zu schauen. Der Ausblick von der Terrasse über die Stadt ist wunderschön, speziell in der Dämmerung, wenn sich bis zum Horizont ein Lichterteppich bildet.

Ausblick vom Griffith Observatory über die Stadt, im Hintergrund Downtown mit seinen Wolkenkratzern.
Nach dem Sonnenuntergang hatten wir einen tollen Ausblick auf ein schier unendliches Lichtermeer.

Downtown Los Angeles

Es gibt sogar öffentlichen Verkehr in Los Angeles. Da wir einen Campervan mieten würden, verzichteten wir auf ein Auto und waren auf den öffentlichen Verkehr angewiesen. Es gibt in L.A. sechs Metrolinien, wobei zwei als U-Bahnen funktionieren, die restlichen als S-Bahnen. Wir fuhren mit der Metro von Hollywood direkt nach Downtown Los Angeles und machten eigenständig eine Sightseeing Tour.

Die imposante City Hall von Los Angeles wurde im Art Déco-Stil erbaut.

Das Los Angeles Music Center besteht aus vier verschiedenen Konzert- und Theatersälen. Wir konnten die 2003 eröffnete und von Frank Gehry designte Walt Disney Concert Hall und die anderen Gebäude spontan mit einer Führung besichtigen. Für den folgenden Abend kauften wir uns gleich zwei Tickets für ein Konzert des Colburn Orchestra, damit wir die gute Akustik des Saales selbst erleben konnten. Ein Highlight!

Die von Frank Gehry designte Walt Disney Concert Hall.
Der öffentliche Garten der Concert Hall ist sehr schön und lädt zum Verweilen ein.
Der grosse Saal der Walt Disney Concert Hall mit der von Frank Gehry entworfenen Orgel. Von allen Sitzplätzen hatten man gute Sicht.
Faszinierende Fassade des Kunstmuseums „The Broad“.

Downtown Los Angeles hat uns grundsätzlich positiv überrascht. Es lässt sich gut durch die Häuserschluchten flanieren, gibt doch einige Grünflächen und an ein paar Ecken schöne Cafés zum Verweilen.

Das 1927 erbaute Fine Arts Building in LA.
Die wunderschöne Lobby des Fine Arts Buildings.
Die modernen Wolkenkratzer mit der historischen Standseilbahn im Vordergrund.

Santa Monica und Venice Beach

Wiederum mit der Metro fuhren wir nach Santa Monica am Pazifik. Der Tag war äusserst windig, so dass der Strand nicht wirklich lockte. Stattdessen spazierten wir nach dem obligaten Besuch der Santa Monica Pier gemütlich dem Strand Boulevard entlang nach Venice Beach.

Der Strand von Santa Monica von der Santa Monica Pier aus.
Wohnhaus in Venice Beach.
Mittagessen beim Äthiopier.

Bei den Reichen und Schönen

Wer kennt es nicht, Beverly Hills 90210? Die Stadt Beverly Hillls mit 30’000 Einwohnern liegt mitten in Los Angeles, ist aber eigenständig, so wie übrigens auch West Hollywood oder Santa Monica. Auch in Beverly Hills stand wieder ein ausgedehnter Spaziergang durch die grosszügig angelegten Strassen mit den schönen Einfamilienhäusern und Stadtvillen auf dem Programm.

Unterwegs in Beverly Hills.
Palmenallee.
Grüne Welle auf dem Santa Monica Boulevard.
Der berühmte gelbe Rolls Royce mit passender Parkuhr auf dem Rodeo Drive in Beverly Hills.

Long Beach und Naples

An unserem letzten Tag in L.A. besuchten wir Hilda und Roberto, ein Paar, das wir auf dem Katamaran in Panama kennengelernt hatten. Sie nahmen sich Zeit, uns Long Beach und die Umgebung zu zeigen. Zuerst mieteten wir uns ein Tandem und fuhren dann gemeinsam dem Strand entlang von Long Beach nach Naples. Dort stiegen wir auf Kajaks um und paddelten durch die Kanäle. So etwas hatten wir definitiv nicht erwartet.

Mit Hilda und Roberto unterwegs in Naples.
Erkundungstour mit dem Kajak.
Die Kanäle von Napels.

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Uns gefiel Los Angeles grundsätzlich sehr gut. Wir hatten Zeit, viele verschiedene, schöne Stadtteile und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Die unglaublich vielen Freeways mit dem immerzu dichten Verkehr und die breiten Strassen werden wir aber sicher nicht vermissen. Ironischerweise waren wir gerade in DER Autostadt jeden Tag viele Kilometer zu Fuss unterwegs. Es gibt zwar Metrolinien und Busse, aber das Angebot ist sehr überschaubar. Wir würden behaupten, dass der Durchschnittseinwohner von L.A. noch nie Bus oder Metro gefahren ist. Nun freuten wir uns unglaublich, unseren reservierten Campervan in Empfang zu nehmen und unseren Roadtrip durch den Südwesten der USA zu starten.

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