Das etwas andere Best-Of

Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geiste immer weiterreisen.

Andreas Bechstein

Unsere Reise ist zu Ende und wir blicken mit ganz vielen unvergesslichen Erinnerungen zurück. Oft werden wir ja nach den Highlights gefragt. Zum Abschluss für unseren Reiseblog haben wir deshalb noch ein kurzweiliges, etwas anderes Best-Of zusammengestellt.

Wir können nämlich nicht DIE Highlights benennen, da alle Länder und Reiseziele etwas Besonderes und Anderes zu bieten hatten. Kultur, Essen, Sehenswürdigkeiten und auch die Art zu reisen hat sich immer verändert, was ja genau das Spannende an unserem Abenteuer war.

Das kleinste Hotelzimmer
In Labuan Bajo auf der indonesischen Insel Flores. Da der indonesische Präsident mit seiner Gefolgschaft die Stadt besuchte, waren alle bezahlbaren Hotelzimmer ausgebucht, bis eben auf das Hotel mit dem exquisiten Namen „The Container“. Die Matraze am Boden nahm jeden Quadratzentimeter von unserem Kämmerchen in einem umgebauten Schiffskontainer ein, für’s Gepäck gab es aussen ein Schliessfach. Gute Nacht.

Das eindrücklichste Naturerlebnis
Auf Safari im Kruger Nationalpark in Südafrika. Wir sahen Elefantenherden beim morgendlichen Bad, ein Rudel junger Löwen beim Verzehr eines Gnus, Zebras im Gallopp – einfach atemberaubend. → Blogeintrag

Neugierige Giraffen im Kruger Nationalpark

Der beste Schokokuchen
Im Café „Les Amis Bizcochería“ in Bogotá, wir waren gleich dreimal dort. Eine Art Tarte, saftig aber nicht teigig oder flüssig, dunkel-schokoladig, aber nicht bitter und nicht zu süss – ein Traum. → Blogeintrag

282 Tage unterwegs

Das unbequemste Transportmittel
Willys Jeeps werden in Kolumbien als hippes Transportmittel für Touristen und Einheimische beworben. Die Fahrt von Salento ins Valle de Cocora war aber alles andere als bequem. Zuviele Leute auf zu engem Raum, so dass Tom mit 1.5 Pobacken ausserhalb des Transportmittels sass und die Beine einschliefen. Zum Glück war die Fahrt relativ kurz. → Blogeintrag

Der teuerste Käse
In Kalifornien leisteten wir uns einen einfachen „6 oz (170g) bar of mild Emmi Gruyere Cheese“ für über sieben Dollar im Walmart. Beim ersten Mal konnten wir noch widerstehen und kauften stattdessen einen billigeren Cheddar, beim zweiten Mal langten wir zu. So fein nach mehreren Monaten Schweizer-Käse-Abstinenz!

Die liebste Nonna
Ganz klar die nette Dame, die in Tilcara, Argentinien, durchs ganze Lokal gestürmt ist und Tom gelernt hat, wie man Mate zubereitet. Wir haben zusammen über die peinlichen Anfängerfehler gelacht. → Blogeintrag

118’494 km gereist

Die kitschigsten Inseln
Die San-Blas-Inseln im Karibischen Meer vor der Küste Panamas. Glasklares, türkisblaues Wasser mit Korallen, weisser Sandstrand und Kokospalmen, sonst nichts. → Blogeintrag

Die kitschigsten Inseln

Der weinseligste Tag
Mit dem Weintram unterwegs im südafrikanischen Franschhoek. Wir fuhren damit von einem Weingut zum anderen und degustierten die fantastischen Weine Südafrikas in üppigen Portionen. Klar gibt es Spucknäpfe, aber das wäre ja schad gewesen… → Blogeintrag

Der phantasievollste Guide
Im archäologischen Park in San Agustin hat uns unser Guide mit viel Phantasie ausgeschmückte Geschichten über die San-Agustín-Kultur erzählt. Märchen und Science Fiction inklusive. → Blogeintrag

Die kälteste Nacht
War wohl mit etwa 5° C im Grand Canyon Nationalpark auf 2’100m in den USA. Ohne Heizung im Campervan zogen wir für die Nacht einige Zusatzschichten an (eigentlich alle, die wir hatten) und zogen den Schlafsack weit über den Kopf.

Gut eingepackt im Campervan ohne Heizung.

Der unangenehmste Besucher
Gleich zu Beginn unserer Reise hatten wir im Hotelzimmer in Panama eine unangenehme Besucherin. In einer Ecke entdeckten wir eine riesige Spinne. Fragende Blicke, wer bringt die nach draussen? Wenig später erblickten wir gegenüber der Spinne einen Skorpion in Drohpose. Dieser wurde dann vom Hotelbesitzer gekonnt mit einer Zange nach Draussen befördert, die schockerstarrte Spinne übernachtete mit uns im sicheren Zimmer.

Das beste selbstgekochte Essen
In den USA haben wir es sehr genossen, in unserem Camper selbst zu kochen. Über das beste Gericht sind wir uns uneinig, denn die Auswahl aus feinen Frühstückskreationen (z.B. Broccoli-Champignon-Zwiebel-Toast), asiatischen Gerichten, Eintöpfen mit viel Gemüse und Desserts (z.B. Kaiserschmarrn) ist einfach zu schwer. Guten Appetit.

Toms Lieblingsstadt
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Buenos Aires und Kapstadt, mit leichtem Ausschlag zu Kapstadt. Die Stadt an der tosenden Atlantikküste mit der atemberaubenden Naturkulisse ist unsere Favoritin. Viel Kultur, tolles Essen, phantastischer Wein, Strände mit kristallklarem (aber eiskaltem) Wasser, Wanderungen auf den Lion’s Head oder den Tafelberg und vieles mehr. → Blogeintrag

Davids Liebllingsstadt
Umgekehrt als bei Tom schlägt das Pendel nach Buenos Aires. Die Stadt hat ein beeindruckendes, architektonisches Erbe, vor allem aus der Zeit um die Jahrhundertwende (1900). Wir sind kilometerweise durch die Stadt spaziert und haben immer Neues entdeckt. Gleichzeitig ist die Stadt sehr modern und hat viele interessante Viertel mit Restaurants, Cafés, Bars und natürlich Milongas zu bieten. → Blogeintrag

Das kürzeste Wildcampen
Auf dem Highway 1 in Big Sur. Wir fanden am Memorial Day Weekend einfach keinen Campingplatz und entschieden uns schliesslich bei einer grossen Strassenausbuchtung wild zu campen. Beim Abendessen kam schon die Highway Patrol und hat uns mitgeteilt, dass eine eventuelle Übernachtung hier nicht geduldet würde. Wir waren ja eh nur zum Abendessen dort… Übernachtet haben wir schliesslich auf einem normalen Parkplatz für 45 Dollar! → Blogeintrag

9 Länder entdeckt

Der schönste Strand mit Pinguinen
Boulders Beach in der Nähe von Kapstadt. Weisser Sand, türkises Wasser, Felsbrocken und bevölkert von Hunderten von Pinguinen. Ein eindrückliches Naturerlebnis. Wunderschöne Strände ohne Pinguine haben wir so viele besucht, dass wir uns niemals einig geworden wären.

Der Boulders Beach in Südafrika

Der schlechteste Haarschnitt
In einem Einkaufszentrum in Hazyview vor den Toren des Kruger Nationalparks in Südafrika. Der Friseur hat eine Schere hervorgeholt, die bei uns von Dreijährigen in der Kita zum Basteln verwendet wird. Nach ein paar Schnitten suchte Tom das Weite und David musste im Hotel nachschneiden.

Die interessanteste Free Walking Tour
In Medellín, Kolumbien. Unser Guide hat den Drogenkrieg als Kind und Jugendlicher miterlebt und uns aus erster Hand über diese dramatische Zeit berichtet. Sehr spannend und emotional. Die Transformation der Stadt in den letzten 15 Jahren ist einfach beeindruckend. → Blogeintrag

Die nässeste Wanderung
Im Valle de Cocora in Kolumbien. Am Mittag strichen wir noch Sonnencrème nach, wenig später kam der Regen und hörte nicht mehr auf. Wir wateten durch Bäche von Regenwasser und fanden teilweise auch den Wanderweg nicht mehr. Umso schöner war dann die warme Dusche zurück im Hotel. → Blogeintrag

41 Reiseberichte geschrieben

Die schönste Überraschung
Morgenschwumm im Indischen Ozean bei Jeffreys Bay in Südafrika. Plötzlich tauchen neben uns drei Delfine auf und schwimmen mehrere Minuten mit uns. Mit dem hatten wir wirklich nicht gerechnet.

Die schlechteste Strasse
Die Fahrt von Moni ins Dorf Nggela auf der indonesischen Insel Flores. Plötzlich war die Strasse zu Ende und unser Driver fuhr mit seinem kleinen Toyota über Stock und Stein, wo sich bei uns kein SUV trauen würde. Und ein Linienbus kam uns auch noch entgegen.

Der höchste Punkt
4’350 m. ü. M. am Aussichtspunkt der farbenprächtigen Serranía de Hornocal in den nordargentinischen Anden. Wir wanderten etwas bergab und schon auf dem kurzen Weg zurück ging uns die Puste aus. Davids Wanderstöcken gefiel die Höhenluft, sie wurden dort vergessen.

Blick auf die Serranía de Hornocal auf 4’350 m. ü. M.

Der schönste Sternenhimmel
Am Strand in Las Lajas an der Pazifikküste in Panama. Nach einem Abendessen mussten wir noch warten, bis wir einen Mitfahrgelegenheit zurück in Dorf hatten und gingen kurz am Strand, um die Zeit zu überbrücken. Komplett ohne Lichtquellen hatten wir einen unglaublichen Sternenhimmel vor uns.

über 40’000 Fotos und Video gemacht

Die meisten Schritte
Die Handys zeichnen ja bekanntlich auf, wie viele Schritte täglich zurückgelegt werden. Gemäss unseren Zählern war der Tag mit den meisten Schritten, nämlich 30’875, der 14. Juni 2022, als wir bei bestem Wetter ausgedehntes Sightseeing in San Francisco machten. → Blogeintrag

Die imposanteste Unterwasserwelt
Im Komodo Nationalpark in Indonesien. Grundsätzlich waren alle Orte in Indonesien ein Traum, was die Unterwasserwelt betrifft. Besonders beeindruckend fanden wir aber das Tauchen und Schnorcheln im Komodo Nationalpark. So eine Vielfalt an jedem einzelnen Platz war der Hammer. → Blogeintrag

Die beste spontane Entscheidung
In Argentinien länger in Salta zu bleiben und nicht nach Mendoza zu reisen, obwohl wir schon einen Flug hatten. Wir hatten uns etwas zu wenig informiert und nur zwei Tage in Salta einplant, und auch nur, weil es eine Umsteigeverbindung war. Vor Ort entschieden wir uns umzubuchen und besuchten in der Region um Salta auch Cafayate und die Quebrada de Huamaca, zwei unserer Highlights in Argentinien. → Blogeintrag

Die mühsamste Einreise
Bei der Einreise in die USA verbrachten wir über drei Stunden in einem überfüllten Raum mit Handyverbot, weil wir noch keinen Weiterflug gebucht hatten und die Amis meinten, wir würden gleich für immer bleiben wollen. Nachdem wir nach einer Ewigkeiten endlich an der Reihe waren, konnten wir glücklicherweise den Beamten schnell vom Gegenteil überzeugen und erhielten den Einreisestempel dann doch noch.

Der beste Negroni
Wir hatten ein paar gute Negronis, aber in der „Negroni-Bar“ in Buenos Aires genossen wir mehrmals tolle Sbagliatos am Fluss. → Blogeintrag

Die wichtigste Erkenntnis
Wie gut wir es zuhause haben und wie wenig das von vielen geschätzt wird. Wir haben viele interessante Länder entdeckt, aber Lebensqualität, Infrastruktur, staatlicher Aufbau oder wirtschaftliche Möglichkeiten sind oft weit weg vom europäischen Standard. Auch die Freiheit, sein Leben grundsätzlich frei gestalten zu können, unabhängig von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zwängen, ist viel weniger vorhanden.

Danke!

Wir unglaublich dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, so lange unterschiedliche Teile der Welt zu erkunden, beeindruckende Kultur und Natur zu entdecken und viele spannende Leute kennenzulernen. Und natürlich sagen wir auch danke an alle unsere treuen Leser*innen, die uns über neun Monate begleitet haben. Wir hoffen, dass wir interessante Einblicke in unsere Reiseziele und imposante Fotos bieten konnten.

Unsere Reiseroute

Zum Abschluss noch unsere Reiseroute visualisiert:

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